H0-Projekt "Uwe Wegner"

Die Planung der H0-Anlage des MECW-Mitgliedes Uwe Wegner folgt keinem strengen Vorbild. Vielmehr ist erlaubt, was gefällt.  Und dies kann ganz unterschiedlich sein. Manchem gefällt eine Anlage dann, wenn sie so realistisch wie möglich einem tatsächlichen Vorbild nachempfunden ist. Andere setzen auf einen bunten Mix.

 

Uwe Wegner hat eine ganz besondere Sichtweise bei der Planung seiner Anlage an den Tag gelegt. Er mischt verschiedene Aspekte, die ihm am Herzen liegen. 


Oktober 2015: die ersten Module entstehen.


 

"Ich erinnere mich ganz bewusst an die Zeit der deutschen Wende, als Ost und West zusammenkamen. Das ist die Zeit, in der ich groß wurde, eine Zeit an die ich ganz besondere Erinnerungen habe", so Wegner.

 

Dementsprechend spielt in den Planungen seiner Anlage die Hauptstadt eine besondere Rolle. Da dürfen nämlich Elemente der Berliner Mauer nicht fehlen. Der Fuhrpark der Polizei soll daher nicht nur im zu der Zeit üblichen grün-weiß sein, sondern neben den West-Fahrzeugen auch noch einige Ost-Fahrzeuge abbilden.  Am angedachten Busbahnhof sollen dazu passend Berliner Doppeldecker-Busse verkehren. Wegner: "Berlin als solches übt als geschichtsträchtige Stadt auf mich eine besondere Faszination aus."

 

Dennoch, eines darf nicht fehlen: der Bezug zu seiner Heimat.

 

Als gebürtiger Kölner müssen hier auch Bezüge zu seiner Region auf die Anlage. Neben Kölsch-Fahrzeugen (LKW und DB-Waggons) wird der Bahnhof Bonn das Herzstück der Anlage bilden.


Erste Überlegungen für die Gleise im Bereich der Bahnhofseinfahrt.


Uwe Wegner hält diesen Bahnhof für  architektonisch besonders gelungen. Anders als die modernen Bahnhöfe und Haltepunkte, die fast nur noch aus Stahlgerippe und Glasflächen bestünden, so der motivierte Modellbauer. Dies gelte trotz der Tatsache, dass dieser Bahnhof in den unterschiedlichsten Modellen der Firmen Faller und Kibri fast schon inflationär auf den diversen Modellbahnanlagen zu finden sei. Wegner dazu: "Ist doch nicht schlimm, das motiviert mich umso mehr, den Bahnhof auf meiner Anlage besonders positiv herauszustellen. Beispielsweise auch dadurch, dass ich ganz bewusst auf das bekannte Bonner Loch verzichte." Da passt es dann auch, dass direkt im Umfeld des Bahnhofes ein lebhaftes City-Leben in die Planung eingeflossen ist, welches u. a. durch zum Baustil passende Häuserzeilen geprägt ist.

 

Ein Faible hat der Planer auch für das rollende Material dieser Zeit, der 1980er/1990er-Zeit. Da gab es noch die Deutsche Bundesbahn und nicht die heutige DB AG. Die altehrwürdige Bundesbahn verbindet Uwe Wegner mit eigenen guten Erinnerungen: "Da gab es noch richtig schönes rollendes Material. Das sah klasse aus: Intercitys in schönem beige etwa. Auch die direkt darauf folgenden Wagen mit den breiten Streifen hatten etwas. Ganz anders als heute, nahezu langweilige komplett weißen oder roten Lackierungen."


Der Beginn der Altstadt.


Dennoch, die Anlage soll auch die ganz jungen Betrachter ansprechen. Dementsprechend wird auch modernes Material auf den Gleisen bewegt, etwa ein ICE 3; selbstverständlich mit digitaler Steuerung und Sound.

 

Apropos Gleise und Steuerung: beim Gleismaterial handelt es sich um das Piko A-Gleis. Bei der Steuerung wid auch auf die neue "SmartControll"-Technik gesetzt, die Piko mit ESU entwickelt hat.

 

Die Anlage ist als Modul-Anlage konzipiert, wobei man eigentlich ganz korrekt eher von Segmenten sprechen muss. Jedes Segment (oder doch Modul?) hat die Maße 1000 x 600 mm.

 

Und an die Zeit der 1980er/1990er-Jahre hat Wegner noch weitere besondere Erinnerungen: "Da war mein FC noch ein verhältnismäßig erfolgreicher Verein und spielte um Titel mit. International waren wir da auch noch unterwegs. Mal sehen, was ich hier dazu passend noch in die Anlage einbauen werde." Angesichts der aktuellen erfreulichen Entwicklungen seines Lieblingsvereines ergänzt er augenzwinkernd: "... vielleicht wird das dann ja auch ein Aspekt oder Motiv aus den Jahren 2017 fortfolgende sein."